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Musterland der Demokratie?

Rahim Taghizadegan am 28. September 2024

Die Schweiz glänzt als Sehnsuchtsland und Refugium für immer mehr Europäer. Ihr internationaler Leumund ist eng mit der Demokratie verbunden. Ist die Schweiz besser, weil sie demokratischer ist? Der Zusammenhang ist – wie oft – komplex und paradox.


Ein Teil des Textes ist leider nicht öffentlich zugänglich, da der Autor für Freunde schreibt und sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Intimität der alten Wiener Salons ist im scholarium Voraussetzung der Erkenntnis, die keinerlei Rücksicht auf Empfindlichkeiten nehmen kann. Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit, gerne laden wir Sie dazu ein.

Zuerst erschienen auf eigentümlich frei.

Filed Under: Scholien

Messern als Folge muslimischer Zuwanderung?

Rahim Taghizadegan am 28. September 2024

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Das Messern ist schon so ein Alltagsthema in Deutschland, dass es mir peinlich ist, es auch noch aufzugreifen. Doch ein paar konträre Randnotizen seien erlaubt, immerhin ist es doch alles andere als alltäglich, wenn so ein Geschehen zum Alltag wird. Als Trost vorweg: Auch in Österreich, einst als Insel der Seligen gepriesen, kommt das Messer jeden Tag in den Schlagzeilen vor, und es geht dabei nicht um Kochrezepte. Dem Wien der messerstrotzenden Bandenkriege gerade erst entkommen, kann ich nicht ausschließen, dass in einigen Jahren auch in der noch seligeren Schweiz, meiner neuen Heimstatt, die Messer öfter gezückt werden.

 

Eine einfache Grundthese steht im Raum, deren Benennen an vielen Orten schon als Delikt geahndet wird: dass der Terror der Einzeltäter kollektiv durch eine Religion koordiniert und somit das Messern eine direkte Folge der Zuwanderung von Muslimen wäre. Als Heuristik ist diese einfache Korrelation gewiss nicht von der Hand zu weisen. Heuristiken sind einfache Daumenregeln, die so wie die meisten „Vorurteile“ dann hilfreich sein können, wenn sonst nichts weiter bekannt ist.

 

Die Unterdrückung solcher Thesen und Urteile als Gedankenverbrechen folgt teilweise wohl der berechtigten Furcht vor dem Bürgerkrieg. Immerhin ist identitäre Aufspaltung bei wachsender gegenseitiger Angst eines der Alarmsignale vor möglichen Pogromen. Wenn Minderkompetente eigene Fehler durch Totalitarismus übertünchen, ist das allerdings stets deutlichster Indikator für den Niedergang eines Systems oder einer Kultur und auch durch Furcht nicht entschuldbar.

 

Eine realistische Betrachtung ist meist komplexer als die Heuristik und wird Individuen eher gerecht, eignet sich aber selten als politische Handlungsanleitung. Wer Politik möchte, sollte also die Heuristik nicht verdammen. Mir ist Politik zuwider, darum darf ich mir differenzierenden Realismus leisten.

 

Die Häufung des Messermordes hat mehrere Ursachen. Die gewichtigste ist am absurdesten und am schwersten intuitiv zu verstehen: die Häufung selbst. Das ist eben der Selbstverstärkungseffekt der digitalen Kollektivierung unser Aufmerksamkeit. Messermorde sind ein Trend, mit jeder Tat prägt sich der Messermord viraler in unseren Hirnen ein und seine mentale Verfügbarkeit (so sagen Psychologen) nimmt zu.

 

Die Viralität des Frust-Amoks mit einfachen Mitteln inmitten urbaner Modernität fand sich schon vor langer Zeit in der existenzialistischen Literatur. Das moderne Frankreich ist nicht nur Vorreiter der Bündelung und Anfütterung identitär geschädigter junger Männer, sondern war auch wichtiger Nährboden für den modernen Islamismus – und den Amokterror.

 

Die zweite Ursache ist praxeologisch: Die behördliche Bekämpfung des Terrors durch Überwachung und Verbote verteuerte andere Terrormittel. Symptompolitik hat noch nie Probleme aus der Welt geschafft, sondern kann sie allenfalls verlagern. Dieses Phänomen ist als Substitutionseffekt guten Ökonomen wohlbekannt. Die Politik folgt ihrer Interventionsspirale und will uns nun Klingenlängen vorschreiben. Die nächsten Stufen sind dann Werkzeugführerscheine und Tragelizenzen für Schraubendreher, Ahlen und Stricknadeln. Dieselbe Interventionsspirale führte vom Flugzeugterror dahin, der Oma die selbstgemachte Marmelade am Flughafen abzunehmen. Wer erinnert sich noch an die Selbstverstärkung und moralische Panik rund um Aids-Spritzen? Doch geben wir den oft minderintelligenten Amokkandidaten keine neuen Ideen, die Politik übernimmt das schon für uns.

 

Die dritte Ursache ist die oben erwähnte künstliche Ansammlung von sozial losgelösten jungen Männern. Dies erfolgt durch subventionierte Migration, die weniger riskante Migrationswege beschränkt, ohne die Belohnung für erfolgreiche Migration zu verringern. Mit Islam hat das nur insofern zu tun, als das Randgebiet Europas mit den kürzesten riskanten Migrationswegen überwiegend islamisch ist (Nordafrika und Naher Osten).

 

Erst an vierter Stelle schließlich würde ich – nach Wichtigkeit gereiht – den Kern an Wahrheit des Vorurteils verorten: Das Messermorden hat offensichtlich auch etwas mit dem Islam zu tun. Allerdings hat auch der deutsche Etatismus etwas mit dem Christentum zu tun. Während im Westen eine christliche Häresie die subventionierte Negativselektion in der Migration zum Dogma erhoben hat, gegen das jeder Widerspruch staatlich zu ahndende Sünde sei, dient eine islamische Häresie überzähligen jungen Männern als gefährliches Ventil.

 

Für die meisten Muslime ist der Islam ein Identitäts- und Zusammengehörigkeitssymbol, so wie der Weihnachtsmann, Osterhase und die Demokratie im Westen. Eine Minderheit findet in der nüchternen und reinen Strenge des Islams eine asketische Anleitung. Unter ihnen finden sich durchaus charakterlich hervorragende Vertreter. Leider wächst eine dritte Gruppe schneller: jene, für die Islam nicht nur ein Symbol der Ablehnung des dekadenten Westens ist, sondern auch eine Rationalisierung für Verlierertypen und eine Vorlage für ihre Gewaltphantasien.

 

Geschichte und Schriften des Islam liefern für einen offensiveren Einsatz gegen Andersgläubige genügend Ermunterung. Einst konnte das Abendland als Vorbild wirken und löste eine Welle der Säkularisierung und sogar teilweise Rechristianisierung in der islamischen Welt aus. Doch wenn die politischen Repräsentanten im Westen so genau dem Bild von „Opfern“, Dekadenz und Unwissenheit entsprechen, dass sie das Prophetenwort nachträglich bestätigen, wird es immer schwieriger, gegen die extremistische Deutung des Islams anzukommen. Immerhin nennt der Islam die vorislamische Zeit Dschahiliya – dekadente Torheit, man könnte es gar als „Clownswelt“ übersetzen.

 

Nun die Handtaschen der Bürgerinnen polizeilich nach Klingen zu durchsuchen oder auch nur Messerverbotszonen zu verhängen, ist an Torheit kaum mehr zu überbieten. Das kapieren sogar die dümmsten der angefütterten Jungmänner, deren Verachtung für ihr sie nährendes Umfeld jeden Tag wächst. Allenfalls freuen sie sich über die Entwaffnung der staats- und verbotsgläubigen Opfer.

 

Zuerst erschienen in eigentümlich frei.

 
 

Filed Under: Scholien

S5-E2: Wittgenstein

Rahim Taghizadegan am 25. September 2024

Folgende Exzerpte wurden besprochen:

  • Janik and Toulmin – Wittgenstein’s Vienna
  • Menger – Reminiscences of the Vienna Circle and the Mathematical Colloquium
  • Wittgenstein – Philosophische Untersuchungen
  • Wittgenstein – Tractatus logico-philosophicus: Logisch-philosophische Abhandlung

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Filed Under: Austrian School, Lebensphilosophie, Seminar, Studium Generale

S5-E1: Österreichische Schule (Semesterbeginn)

Rahim Taghizadegan am 11. September 2024

Folgende Exzerpte wurden besprochen:

  • Schulak and Unterköfler – Die Wiener Schule der Nationalökonomie: Eine Geschichte ihrer Ideen, Vertreter und Institutionen
  • Wapshott – Keynes – Hayek: the clash that defined modern economics

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Filed Under: Seminar, Studium Generale

Das Zuwanderungsdilemma

Rahim Taghizadegan am 3. September 2024

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Zuwanderung ist das derzeit gewichtigste Thema in den Nachbarländern der Schweiz, es entscheidet über den Ausgang von Wahlen. Allerorts lehnen wachsende Mehrheiten unregulierte Zuwanderung ab, doch die Institutionen scheinen nicht in der Lage, diesen Wünschen zu entsprechen. Teilweise fehlt der Wille, denn die Ablehnung der Zuwanderung wird durch politische, akademische und mediale Eliten als Charakterdefizit und Rückwärtsschritt von einem Europa der offenen Grenzen interpretiert.

Dem Wähler sei nicht zu trauen, da sein Bewusstsein sich allzu leicht durch «Fehlinformation» und kurzsichtige Eigeninteressen vergiften lasse. Die Folge sind ein volkserzieherischer Zugang vieler Leitmedien und eine Moralisierung der Zuwanderung, die zur Spaltung der Bevölkerung beiträgt.

Für die Schweiz steht eigentlich noch viel mehr auf dem Spiel. Daher ist es dringend geboten, zumindest von den Erfahrungen Deutschlands und Österreich zu lernen. Eigenständigkeit und Erfolgsgeschichte der Schweiz könnten durch falsche Weichenstellungen an ein Ende kommen, denn sowohl wachsende Ablehnung der Zuwanderung als auch wachsende Zuwanderung bedrohen die Schweiz. Das Dilemma löst sich auf, wenn Zuwanderung – wie es schon der gesunde Menschenverstand empfiehlt – als verschiedene Phänomene differenziert wird.

Die Schweiz erfährt die meiste Zuwanderung von Arbeitskräften und Unternehmern, während in Deutschland und Österreich die meiste Zuwanderung in die Sozialsysteme geht. Der christliche Universalismus – so wohltuend seine historische Wirkung – erschwert die dringend nötige Differenzierung weiter. Doch reine Gleichbehandlung ist schwerste Ungerechtigkeit. Gerechtigkeit fordert suum cuique, die angemessene Behandlung. Unterscheidung ist stets nötig, sie darf nur nicht grundlos und unangemessen sein.

In der Schweiz kompliziert sich das Bild, weil durch die finanzkräftigeren Zuwanderer ein Symptom unmittelbarer sichtbar wird: die enorme Preissteigerung des Wohnraums. Das nährt Skepsis und Ablehnung auch gegenüber Zuwanderern, die netto gewiss mehr zu den sozialen Töpfen beitragen. Märkte reagieren eben schneller als Zuteilungssysteme. Die Überlastung der öffentlichen Infrastruktur und der Sozialsysteme in Deutschland und Österreich wird mit viel grösserer Verzögerung sichtbar.

Doch die schneller sichtbare massive Teuerung des Wohnraums ist keineswegs nur den Zuwanderern anzulasten. Immobilien in einer relativ (rechts-)sicheren und wirtschaftlich produktiven Lage sind bei steigender Geldmenge immer auch Anlegerasyl. Die regulatorische und räumliche Begrenzung hält das Angebot knapp relativ zur Geldschöpfung der Banken.

Die mangelnde Differenzierung nicht nur in der Politik, der medialen und der kirchlichen Moralisierung, sondern auch in der öffentlichen Meinung bedroht in der Gegenreaktion das Erfolgsrezept der wirtschaftlich vorteilhaften Zuwanderung. Doch die Schweiz wäre als in der Swissness abgeschlossener Agrarstaat – als grosses Reservat – genauso wenig überlebensfähig wie als Selbstbedienungsladen. Letzteres ist der Weg, der in Deutschland und Österreich beschritten wurde. Die Rechnung wird nun nach und nach präsentiert, und sie ist so erschreckend hoch, dass nur noch die blindesten Ideologen und zynischsten Interessensgruppen die «Willkommenskultur» hochhalten.

Echte Willkommenskultur zeigt auch die Schweiz entgegen allen Unkenrufen. Schweizer waren Gäste aus dem Ausland und sprachliche wie konfessionelle Vielfalt immer schon gewohnt, daher ist die Integration von denjenigen, die die Vorzüge der Schweiz dankbar zu schätzen wissen, problemlos. Jeden unterschiedslos willkommen zu heissen, wäre abstrakte Universalisierung, wie sie nur Menschen mit wenig Berührung zur Realität einfallen kann. Es ist eben ein grosser Unterschied, ob ich die Tür freiwillig für einen Besucher öffne, der meinen Haushalt bereichert, oder die «Bereicherung» als Zuteilung von oben erfahre.

Hier eben läuft die Zuwanderung fehl: als Planwirtschaft von oben. Diese ähnelt in der Konsequenz dem totalitären Sozialismus, der auch Wohnraum requirierte. Zuerst werden willkürlich von der Politik Bedürftige definiert und dann einfach Gemeinden zugeteilt. Ein deutlicherer Verstoss gegen Schweizer Prinzipien ist kaum möglich.

Der abstrakt-formalistische Universalismus, der selektiv und von oben herab Bedürftige moralisch höher stellt, muss mittlerweile als eine der verheerendsten christlichen Häresien der Neuzeit bewertet werden. Diese Häresie hat auch den Begriff des Asyls völlig ausgehöhlt, unter dem nun unterschiedslos und kollektivistisch Bedürftigengruppen pauschal behauptet werden. Dass der Anteil der Nutzniesser und sogar der Verfolger unter den vermeintlich Verfolgten erschreckend hoch ist, muss jedem klar sein, der sich für die betroffenen Kulturen und Individuen wirklich interessiert und nicht nur abstrakten Fantasien folgt.

Den deutschen, den österreichischen und den EU-Institutionen fehlt durch Bürger- und Marktferne das Gespür, den abstrakten Automatismen zu entkommen. In Reaktion auf die Ablehnung der Zuwanderung folgt die Schlechterbehandlung der greifbaren, ehrlicheren, folgsameren Zuwanderer. Die Behandlung bei Aufenthaltsgenehmigungen ist etwa in Österreich weit schikanöser als in der Schweiz. Die unbeabsichtigte Besserbehandlung der risikofreudigsten, unehrlichsten, kriminellsten Zuwanderer hat eine Negativselektion eingeleitet, die auf alle abfärbt und die Wut mehrt.

Fast alle früheren Zuwanderer lehnen die jüngere Negativzuwanderung ab und schütteln den Kopf über diese Kombination von Naivität und bürokratischem Formalismus mit Zuteilungsautomatik. Auch die Integrationsbereitschaft in Gesellschaften, die so ohnmächtig abgedankt haben, sinkt. Neuere Zuwanderer bezeichnen Deutsche und Österreicher folgerichtig als «Opfer». Der Begriff ist mit seinem theologischen Geschmäckle erstaunlich treffend gewählt.

Die moderne Zuwanderungspolitik ist in der Tat ein Opferkult. Durch Definition, Inszenierung und Bewirtschaftung von Bedürftigen mehren Einheimische Status und Einkommen und opfern dafür die Lebensqualität und die Sicherheit der weniger begünstigten Bürger. Nicht die offenen Grenzen sind das Problem, nicht Migration an sich, und schon gar nicht «Rassismus» und «Fremdenfeindlichkeit» in Gesellschaften, die im weltweiten Vergleich zu den fremdenfreundlichsten zählen dürften. Mangelnde Differenzierung und Bedürftigenbewirtschaftung auf fremde Rechnung sind das eigentliche moralische Versagen, das umso frecher ist, als es sich als alternativlose Spitzenmoral geriert. Wenn Politik, Prediger, Journalisten und NGO nicht zum nötigen Realismus zurückfinden, wird sich die Realität eben zu spät und zu schmerzhaft in Erinnerung rufen.

Der einzige Weg, die reale Schweizer Willkommenskultur, die bereichernde Zuwanderung und die Offenheit in schwierigere Zeiten zu retten, ist eine klare Absage an die steuerfinanzierte Inszenierung der Zuteiler als moralische Helden und die Verurteilung bürgerlicher Skepsis als unmoralische Fremdenfeindlichkeit. Sollte in einem Nachbarland wirklich ein Krieg oder eine Katastrophe Menschen ausweglos über die Grenze treiben, wird die Schweizer Hilfsbereitschaft auch ohne politisch-medialen Druck zweifellos hoch sein. Gemindert wird diese Hilfsbereitschaft erst durch den Druck und die Überdehnung des Asylbegriffs.

Zuerst erschienen in Finanz und Wirtschaft.

Filed Under: Geopolitik, Scholien

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