Am 14. Oktober 2020 verstarb in Budapest der ungarisch-kanadische Ökonom Antal E. Fekete, der sich als Geldtheoretiker in der Tradition von Carl Menger sah. Er blickte auf ein bewegtes und fruchtbares Leben zurück, das typisch für das verrückte letzte Jahrhundert war. Diese Erfahrungen erfüllten Fekete zuletzt mit düsteren Vorahnungen für das aktuelle Jahrhundert. Mögen wir hoffen, dass dieses verrückte Jahr nicht wie schon sein Geburtsjahr eine gesamte Epoche prägen wird.
Austrian School
Obituary for Antal Fekete
On 14th October 2020, Antal E. Fekete, the Hungarian-Canadian economist who saw himself as a monetary theorist following the tradition of Carl Menger, died in Budapest. Behind him was an eventful and fruitful life which was quite typical of the crazy last century. His experiences eventually filled Fekete with dark forebodings for the current century. We can only hope that this crazy year won’t become characteristic of an entire era, as his year of birth did.
Salon: Prof. Antal Fekete
Am 14. Oktober 2020 verstarb in Budapest der ungarisch-kanadische Ökonom Antal E. Fekete, der sich als Geldtheoretiker in der Tradition von Carl Menger sah. 2014, in seinem letzen auf Film dokumentierten öffentlichen Auftritt, blickte Antal Fekete auf sein Leben und seine Beiträge zur Ökonomik zurück. Das Gespräch fand im scholarium in Wien statt und wird hier erstmals veröffentlicht.
Zwischen Sein und Sollen – Modern Monetary Theory statt Austrian School?
Auch ökonomische Theorien unterliegen Modetrends. Unmittelbar nach der Weltfinanzkrise 2007 rückte kurz die „Austrian School“ ins Rampenlicht. Bis dahin fast völlig verdrängt und vergessen, traf das freche „I told you so“ ihrer wenigen Vertreter auf anfängliche Ungewissheit und Orientierungslosigkeit. Das währte nicht lange. „Everything it takes“ erwies sich der Unkenrufe zum Trotz als funktionell, und der große Schulden- oder Währungs-Reset blieb aus. Die Austrians erschienen als stehengebliebene Uhr, die zweimal am Tag die richtige Uhrzeit zeigt. Exponentiell wachsende Geldschöpfung führte zu keiner Hyperinflation. Als ab 2011 dann Dollar und Euro sogar massiv gegenüber Gold stiegen, schien auch der praktische Wert der Österreichischen Schule wieder negativ.
Wiener Schule(n) der Erkenntnis
Einführung u.a. in die Wiener Schule der Ökonomik – als Teil eines interdisziplinären und ideologiefreien Erkenntniswegs, der alle Sozialwissenschaften integriert und sich am Mises-Kreis im alten Wien orientiert.