Gerade in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit und stagnierender Wirtschaft setzen immer mehr Politiker, Akademiker und Journalisten Hoffnung in Unternehmensgründungen. Start-ups befinden sich in einer
Themen
Wutbürger gegen Eliten?
Wir scheinen in einer Zeit wachsender Polarisierung zu leben: Immer höher schlagen die Wogen in der öffentlichen Meinung, insbesondere in den sozialen Netzwerken. Auch diese Polarisierung selbst wird
Sharing Economy
Bedeutet die Digitalisierung das Ende des Eigentums? Werden wir künftig Produktionsmittel nur noch zeitweise nach Bedarf nutzen und sie mit anderen teilen? Wie wichtig ist es, Dinge zu besitzen? Wie
Dialog-EF: Kulturoptimismus oder Kulturpessimismus
Mitarbeitsnoten? Über erzwungene Kooperation und Streber …
Kooperation ist das Schlüsselwort, um die Dynamiken in Hörsälen besser zu verstehen, die ahnungslose Professoren allerorts in Verzweiflung und Depression stürzen – und einmal mehr den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören lassen. Anhand persönlicher Erfahrungen erlaube ich mir im Folgenden eine politisch unkorrekte Analyse der wenig verstandenen Hörsaalökonomik, die auch die Ressentiments gegen „Streber” an Schulen erklären kann. Diese Verständnismängel lassen die Studenten schlechter dastehen als sie eigentlich sind – die Generation aktuell Studierender sei also etwas in Schutz genommen.
Professoren glauben, dafür bezahlt zu werden, den Studenten Wissen zu vermitteln. Tatsächlich liegt der Marktwert der Universität im Wesentlichen darin, Teil eines staatlichen Zertifizierungskartells zu sein, das mit seinen Zertifikaten potentiellen Arbeitgebern signalisiert: Studenten mit guten Noten verfügen mit gewisser Wahrscheinlichkeit über Grunddisziplin, Mindestintelligenz, Eigenantrieb und Sitzfleisch. Das wollen und können die Professoren und Universitäten aber nicht wahrhaben. Daher inszenieren sie ein Bildungstheater mit Lehrbüchern, Foliensätzen und einer ständig wachsenden Zahl theoretischer Konzepte, die sich für das Auswendiglernen und Abprüfen eignen. Dieses Theater benötigt ein Publikum, das oft nur noch durch die „Prüfungsimmanenz” herbeigenötigt werden kann.