Die gesellschaftliche Polarisierung unserer Tage scheint an den Universitäten nicht durch Erkenntnisdrang gemildert, sondern merkwürdigerweise noch verstärkt. Die alte Devise des Studiums sine
Freie Bildung
„Man erkennt den Halbgebildeten daran, dass er glaubt, er weiß schon alles!“ Rahim Taghizadegan
Auf der 8. Hamburger Mark Banco Anlegertagung wurde Rahim Taghizadegan mit der Roland-Baader-Auszeichnung geehrt. Im Rahmen dieser Veranstaltung haben wir uns u.a. über Roland Baader, sein Institut,
Bildungsfreiheit
Was ist Bildung, was ist Unbildung? Ist Bildung Voraussetzung der Freiheit oder Freiheit Voraussetzung der Bildung? Was spricht für Schulzwang, was dagegen? Woher kommt dieser Zwang; warum wird er
Wilhelm von Humboldt und das Dilemma des politischen Liberalismus
In seiner brillanten Darstellung dieser Tragödie beschreibt Friedrich Sell die liberale Geisteshaltung des jungen Wilhelm von Humboldt :
In Preußen fand [er] nur prosaische Routine und bedrückende Ausbeutung des Individuums im sogenannten Staatsinteresse; in Österreich sah er eine überstürzte Zwangsbeglückung, von
Information, Aufklärung und Demokratie
Der große Denker Karl Jaspers liefert eine Definition, die Demokratie, Aufklärung und Information so definiert, dass die obige Behauptung wirklich sinnvoll zu werden scheint. Ihm schwebt ein Ideal von Demokratie und Volksbildung vor, dem auch viele liberale Denker anhingen:
Demokratie heißt Selbsterziehung und Information des Volkes. Es lernt nachdenken. Es weiß, was geschieht. Es urteilt. Die Demokratie befördert ständig den Prozeß der Aufklärung.
Diese Definition ist prägnant und stimmig. Sie hat nur den Haken, dass sie die drei großen Begriffe jeweils wechselseitig durch einander definiert – also streng genommen eine Tautologie darstellt. Die Definition ist selbstreferenziell und lässt die Maßstäbe völlig offen, die sie eigentlich liefern sollte. Denn ein Ideal bedarf eines Maßstabs, bzw. entspricht einem Maßstab – sonst kann es nicht der Orientierung dienen. Diese Problematik wird heute offensichtlich, wenn der Streit um die „fake news” eskaliert. Wer definiert, was die falsche Information ist, was anti-aufklärerische „Hetze” ist und was aufklärerische „Hintergrundinformation”? Wer sind die Erziehungsberechtigten, die Selbsterziehung von fremder Verziehung oder eigener Rationalisierung der Unerzogenheit unterscheiden können und dürfen?
Dieses Problem der Jaspers’schen Definition (wiewohl sie einer der klügsten Formulierungen zur Definitionsfrage darstellt) wird noch verstärkt durch einen zweiten Haken. Jaspers’ Grundthese und wesentliche Rationalisierung des Medienbetriebs lautet wie folgt: Man müsse den Menschen nur genug Informationen zur Verfügung stellen, dann würden sie lernen und richtigere Entscheidungen treffen. Diese Grundthese wurde durch den deutschen Psychologen Gerd Gigerenzer überzeugend widerlegt. Er kommt zum konträren Schluss:
Bei Entscheidungen