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Globalisierung als Opfer des Globalismus

Rahim Taghizadegan am 5. Mai 2025

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Trumps Zölle sind eine Enttäuschung für den Welthandel. Es hatte Hoffnung gegeben, die Zölle würden nur als Druckmittel dienen, um anderswo Zollsenkungen auszuhandeln. Donald Trumps Begründung der Gegenseitigkeit hatte das nahegelegt. Leider sind die auf seinen Zolltafeln aufgeführten vermeintlich unfairen Zölle der Handelspartner eine Täuschung: Die teils absurd hohen Zahlen spiegeln das Handelsbilanzdefizit der USA wider, nicht bestehende Handelshemmnisse. Der Grund dafür ist einerseits rhetorisch: Die überhöhten Zahlen sollten Trumps Erlass moderat erscheinen lassen. Andererseits beruht die Berechnung tatsächlich auf Protektionismus mit falscher Schuldzuweisung.

Der Protektionismus ist eine Reaktion auf den Verrat der Arbeiter durch die politische Linke. Überall im Westen werden die neuen Arbeiterparteien von Intellektuellen als „rechtsextreme“ Brandherde abgetan. Die Zuwanderung wurde politisiert. Menschen, die einer ehrlichen Arbeit nachgehen, haben weder die Muße, abstrakte Ideen und Ideale einer Geltungstugend zu übernehmen, noch die Kaufkraft und Mobilität, den Auswirkungen der Negativauswahl bei der Zuwanderung zu entgehen. In den USA wurde das identitäre Kernamerika der WASP (weiße angelsächsische Protestanten) kulturell und wirtschaftlich aufs Abstellgleis gestellt.

Auch in der privilegierten Schweiz, Schwesterrepublik der USA, wirken ähnliche Trends. Von den Städten ausgehend, wirken umverteilungsfinanzierte Ideenaufbereiter in Richtung leeren Globalismus, der das Ferne und Fremde stets über das Nahe und Eigene stellt. Unproduktive und kriminelle Zuwanderer aus der Dritten Welt werden in willkürlichen Kontingenten staatlich versorgt, während produktive US-Amerikaner durch sehr hohe Zuwanderungsschwellen von der Niederlassung abgehalten werden. Auch hier ist die Gegenreaktion teilweise protektionistisch und die Wirkung ähnlich verheerend wie die US-Zölle, die die Schweiz nun etwas überraschend mit besonderer Wucht trafen.

Trumps Vorliebe für Zölle wird durch einige Berater von der Wall Street ausgenutzt, um eine radikale Umstrukturierung durchzusetzen. Die Vorliebe ist unökonomisch, rein intuitiv: das berechtigte Unbehagen, dass heimische Kleinproduzenten gegen hochskalierte Einfuhren kaum anzukommen scheinen. Dabei wird allzu viel vermengt, wie bei der Zuwanderung. Internationale Arbeitsteilung ist produktiver, aber dynamischer. Das stellt Gewerbetreibende vor höhere Herausforderungen, führt zu ungleicheren Ergebnissen im Vergleich zu einer statischen Zunftordnung, gibt aber viel mehr Luft und Anreiz für die technologische Entwicklung.

Dazu kommt nun noch die Verzerrung durch die Geldunordnung. Die Handelsbilanzdefizite der USA sind in der Tat andauernd überhöht – aber es ist die notwendige Gegenseite des „exorbitanten Privilegs“, über eine frei inflationierbare Leitwährung zu verfügen. Ausgeglichen werden die Bilanzen durch den heute größten Exporterfolg der USA: den Dollar. Das führt zu einem Phänomen, das dem sogenannten „Fluch“ rohstoffreicher Länder ähnelt: Dollarproduktion verdrängt Güterproduktion.

Die Schweiz hat in geringerem Ausmaß ein ähnliches Problem: Der Schweizer Franken ist ebenso Fluchtwährung mit internationaler Bedeutung. Daher hält die Zentralbank zum Schutz der Exportindustrie diesen schwächer, als er es ohne Intervention wäre. Das macht die Schweizer Nationalbank durch Ankauf von Dollar-Werten mit geschöpften Franken. Doch das allein erklärt nicht die Handelsbilanz mit den USA. Da diese Manipulation relativ zu anderen Fiatwährungen aufgrund der Kleinheit der Schweiz verpufft, ist die Produktivität der Schweizer Wirtschaft hierfür relevanter. Trumps Zölle bestrafen letztlich produktivere und freiere Länder. Deutschland hingegen wird dafür belohnt, der mittlerweile produktivitätsvernichtenden EU anzugehören: Stünde Deutschland alleine wie die Schweiz, würde es nach Trumps Logik mit Strafzöllen von 58 Prozent bedacht. Aufgrund der Mittelung mit der niedrigeren Produktivität der übrigen EU-Länder, denen zum Teil kaum mehr als Bewirtschaftung von Kultur- und Naturerbe gelingt, sind die Strafzölle nun niedriger als die 31 Prozent für die Schweiz.

Die beste Analogie zu dieser ungerechten Behandlung ist die protektionistische Gegenreaktion in der Schweiz selbst auf den falschen Globalismus. Die SVP, „rechte“ Partei der Arbeiter und Landwirte, fordert als Reaktion auf die politisierte Zuwanderung und den massiven Kostendruck auf die heimische Arbeiterschaft durch Geldentwertung (steigende Immobilienpreise) eine Obergrenze für die Gesamtbevölkerung. Die festgelegten zehn Millionen sind so willkürlich wie die Strafzölle. So werden völlig unterschiedliche Formen der Zuwanderung vermengt und letztlich die bestmöglichen Zuwanderer bestraft: die Millionen an hochproduktiven Deutschen, die nach und nach ihrer Ausbeutung durch ein politisches Irrenhaus entgehen wollen und in die Schweiz fliehen. Belohnt werden jene, die rechtzeitig durch Lügen und Wagemut die Negativselektion der politischen Zuwanderung bewältigt haben. Ihre zugeteilte Zutrittskarte zum durch vergangene Produktivität und Freihandel gefüllten Trog wird wertvoller werden, da künstlich verknappt.

Am Ende könnten dann auch in der Schweiz die wenigen Landwirte in ihren durch Zölle und Subventionen geschützten Werkstätten mit noch fertileren Sozialfällen und in der Produktivität stagnierenden Arbeitern um Zuteilungen konkurrieren und bestehenden Wohlstand konsumieren, statt neuen zu schaffen.

Die Hoffnung auf späte Erkenntnis bleibt, dass die Schweiz bei der Zuwanderung wie die USA bei der Handelsbilanz besser zu differenzieren lernt. Trumps Berater liegen richtig, dass die verzerrte Struktur der US-Wirtschaft problematisch ist. Vielleicht soll die herbeigeführte Rezession nur die massive Überschuldung durch Schuldgeldinflation überwinden helfen und dabei die Zentralbank zu Zinssenkungen nötigen. Die falschen Begründungen und platten Phrasen des Schauspielers Trump könnten wieder über die Intelligenz im Hintergrund täuschen. Der Kollateralschaden solcher „Realpolitik“ ist aber erneut allzu hoch.

Zuerst erschienen in eigentümlich frei.

Filed Under: Geopolitik, Scholien

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