Eine österreichische Superreiche hat unter großer Anteilnahme internationaler Medien ein soziales Experiment begonnen: Aus Langeweile mangels Berufstätigkeit stellte sie sich die Aufgabe, 25 Millionen Euro so unsozial und ungerecht wie möglich zu verwenden. Wahrscheinlich verabscheut sie einfach die Arbeiterklasse und deren intellektuelle Armut aus vollem Herzen, denn ein rein wissenschaftliches Interesse hinter diesem Experiment ist wenig glaubwürdig. Etwas Hass und Hetze wird da schon eine Rolle spielen.
Um das Ziel des größtmöglichen sozialen Schadens und geringstmöglichen Nutzens zu erreichen, identifizierte die Dame mehrere Prinzipien, die nun doch zumindest als Negativvorlage ein wenig philosophischen und praktischen Nutzen haben könnten. Vorausschauend hielt sie diesen indirekten Restnutzen so gering wie möglich, indem sie das gesamte Experiment in einen medialen und ideologischen Kokon einhüllte (einen “Spin”), der jede Erkenntnismöglichkeit verhindern soll. Aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit will ich meinen Beitrag leisten, zumindest diese Absicht ein wenig zu hintertreiben, indem ich helfe, die zu Tage geförderten Prinzipien transparent zu machen.
Das erste Prinzip ist die Selbstbezüglichkeit: Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut für dieses Experiment, die allesamt aus demselben Topf finanziert werden. Die reinen Aufwände der Verteilung und Inszenierung sind beträchtlich. Im Rahmen dieser Aufwände wurden unter anderem fünfzig Menschen von ehrlicherer Arbeit abgehalten, indem sie für je 7.200€ als Statisten eines Verteiltheaters engagiert wurden.
Zweitens musste das Bewusstsein und Unterbewusstsein der so Subventionierten noch verschmutzt werden, um ihnen Freude an produktiver und friedlicher Wertschöpfung zu nehmen. Dazu wurden ausschließlich unproduktive und unsoziale Experten für Verarmung handverlesen, um vor Ort propagandistisch tätig zu sein. Einzige Expertise und zulässige Schlussfolgerung war Enteignung und Planwirtschaft, also das empirisch und theoretisch am besten abgesicherte Verelendungsprogramm für die breiten Massen. Jede kritische Regung der Teilnehmer wurde im Keim durch eine moralische Keule erstickt.
Drittens bestand der Hauptnutzen des Verteiltheaters darin, durch mediale Kampagne den Status der Urheberin zu erhöhen. Über Jahre waren mit großem Einsatz Medien angefüttert und Aktivismus für maximale Aufmerksamkeit betrieben worden, beim Verteiltheater selbst aber wurden die Medien von den Diskussionen ausgeschlossen. Schließlich durfte der ideologische Kokon, der durch gezielte und manipulative Prozessleitung dichter gesponnen wurde, nicht durch Transparenz gefährdet werden.
Der Hauptnutzen der Veranstaltung war damit garantiert unsozial und ungerecht: Die privilegierte Superreiche kann nicht genug bekommen, sondern muss sich auch noch durch Statusgier in Szene setzen. Damit eignete sie sich das typische Verhalten der schlimmsten und zynischsten Neureichen und Plünderprofiteure an. In der Extremform findet es sich bei den übelsten Superreichen der Geschichte von Stalin über Mao bis Kim Yong Un: Diese konnten nicht nur niemals genug an materiellen Gütern für sich bekommen. Ihre unermessliche Gier dürstete auch noch danach, von allen als die besten und tollsten Übermenschen gefeiert zu werden. Diese Art der Verschwendung ist die schlimmste, da sie nicht nur materielle Armut für die anderen, sondern auch Verarmung an Geist und Anstand bedeutet.
Viertens könnte der Kontrast nicht größer sein zur Erblasserin des Vermögens. Die Großmutter der Superreichen, der sie das Vermögen zu verdanken hatte, erhielt nur Undank durch die Enkelin, welche alle Vorfahren unter moralischen Generalverdacht stellte und der Großmutter keinerlei Eigenleistung zugestand. Doch im Gegensatz zur maximal unsozialen und undankbaren Enkelin war die Großmutter durchaus sozial: Neben vier Kindern im Gegensatz zur kinderlosen Erbin, die damit ihre Ahnenreihe nicht nur materiell, sondern auch biologisch versanden ließ, förderte die Großmutter in höchstem Maße Wissenschaft, Kunst und Kultur. Die Enkelin lässt hauptsächlich Verarmungspropaganda fördern, ist aber nicht einmal mutig genug, sich dazu zu bekennen. Ihr befreundetes Institut für maximales Verarmungsmomentum im niedergehenden Österreich wurde durch Manipulation der Statisten zum größten Nutznießer der vermeintlich “demokratischen” Zuwendungen. Die zweitgrößte Förderung ging an ein anderes Institut zur Attacke auf globalen Wohlstand, um auch die weltweite Verarmung voranzutreiben.
Fünftens musste jeder Kapitalaufbau und jeder kreative Mitteleinsatz verhindert werden. Die Statisten wurden dahin manipuliert, durch infantiles Aufkleben von Zuteilungsmarken wirklich jeden Cent rückstandsfrei in den Sand zu setzen. Nur Einmalzahlungen waren vorgesehen, kalte Fiattransfers ohne Wagnis, Wissensübertragung, Vermögensmehrung, oder Hebelung von nützlichen Ressourcen. Ein paar karitative Zwecke wurden als Alibi gönnerhaften mit kleineren Beträgen bedacht, um auch noch die letzten sozialen Bemühungen ins Lächerliche zu ziehen. Das wiegt umso schwerer in einem Land, das in seiner Niedergangsphase zur reinen Transfergesellschaft verkommt, wo alle auf Kosten aller anderen leben und sich dabei gut fühlen, aber niemand mehr arbeiten will. Das “Soziale”, mit dem die einheimischen Fachkräfte ihre leistungslosen Einkommen legitimieren, wird überwiegend durch südosteuropäische und -asiatische Hilfskräfte erbracht, denen die Verwalter der Altersarmut Befehle erteilen und neben Steuern auch noch jeden Funken Status zu eigenen Bereicherung abpressen.
Sechstens durfte diese einmalige Verschwendung zwar keinerlei nachhaltigen Nutzen erlauben, doch der Schaden musste so nachhaltig wie möglich sein. Dazu wurde das Experiment in eine Kampagne eingebettet, die der Steuerwüste Österreich bald eine noch höhere Belastung der wenigen verbliebenen Nettosteuerzahler bescheren wird. Nach dem Abwandern der letzten zu belastenden Personen und Vermögen kann dann nur noch Armut umverteilt werden. Experiment geglückt, Proband im Sterben!
Zuerst erschienen auf eigentümlich frei.